europaradio link 2012-2013: Petition Europa-Radio-Ensemble DAB(+) | LINK AUF GESAMT-E-D-E-SEITE link LINK AUF BEITRAG
Petition für Europa-Radio-Ensemble im neuen digitalen Radiosystem DAB(+)
europaradio Einrichtung eines europaweit terrestrisch empfangbaren Kanals für
ein Europa-Radio-Ensemble im neuen digitalen Radiosystem DAB(+)

Für grenzenlose Information aller Bürger Europas


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Das größte Problem Europas ist die Separation in nationale Informationsgesellschaften. Wir Europäer wissen zu wenig voneinander! Die auf Dauer notwendige Errichtung einer europäischen Öffentlichkeit ist gefährdet. Eine gemeinsame Identität als Europäer zusätzlich zu den vorhandenen nationalen und regionalen Zugehörigkeiten ist aber Grundlage für das Gelingen eines handlungsfähigen politischen Europas. Wir sehen an der Währungsdiskussion, daß sich zu wenige Bürger und Politiker als europäische Bürger sehen. Mit dieser Uneinigkeit sind wir von außen und innen sehr verletzlich.
Um eine Identität auch als Europäer zu fördern, sind gemeinsame Medien nötig. Der Zugang soll technisch unkompliziert mittels freiem terrestrischen Rundfunk möglich sein. Es ist legitim, wenn demokratische Staaten eines Verbundes ihre wichtigen Programme für alle anderen leicht zugänglich machen, damit die Menschen an allen Orten übereinander informiert sind. Auch wer in Europa unterwegs ist, wird eine Verbindung in die nähere Heimat schätzen.
Bis heute gibt es kein wahrhaftiges Instrument, mit dem Medien über den nationalen Rahmen hinaus gesamteuropäisch organisiert werden. Die Reisefreiheit gilt noch nicht (oder nicht mehr?) für Radiowellen. Rein technisch ist es üblich, zum Beispiel Sendungen asiatischer Staaten von Europa aus für Europa auszustrahlen. Warum tun wir das nicht auch mit eigenen Programmen?
In immer mehr EU-Ländern wird ein neues Radiosystem (DAB+) eingeführt. Eine große Zahl von Programmen (etwa 12 bis 18) wird über ein Ensemble angeboten. Mehrere solcher Ensembles können in den Staaten und Regionen eingerichtet werden. Dabei werden die Pakete von mehreren Sendern auf der gleichen Frequenz verbreitet. Der Frequenzbereich wird gerade aufgeteilt. Dabei legt man nationale, regionale und auch lokale Pakete fest. Allerdings denkt keiner der Verantwortlichen an die Schaffung eines überall in Europa zu empfangendem gemeinsamen Angebots auf möglichst einem Kanal. Technisch ist dies möglich, europaweit existieren die dafür nutzbaren Kanäle (Band III), auch die Radioempfänger sind im Handel. Man denkt über bis zu fünf nationale Pakete und über sieben regionale Pakete je Empfangsort nach, doch wo ist Platz für Europa? Die Europäische Gesellschaft wird vergessen. Natürlich werden freie Kanäle national und regional in Planungen einbezogen, auch sind einige Kanäle bereits in Nutzung. Doch noch besteht genug Spielraum für die Schaffung eines gemeinsamen Kanals.
Ein europäisches Ensemble sollte bestehen aus: Inlandsprogramen, Auslandsprogrammen und Gemeinschaftsprogrammen. Die Vielfalt der Kulturen und Sprachen sollte wiedergespiegelt werden. Einige Programme könnten auch zu bestimmten Zeiten ihr Sprachangebot wechseln. Je nach Inhalt sind dazu passende Datenraten möglich. Natürlich meine ich, daß dort auch Programmanteile der neutralen Sprache Esperanto übernommen werden sollten. Dieses eine Ensemble ist bereits in der Lage, Kultur und Information eines Kontinents zu zeigen und hilft bei der Schaffung eines Gemeinschaftsgefühls.
Die Intention dieser Petition bezieht sich auf grundlegende Ziele der Europäischen Union. Eine Einheit in Vielfalt, eine bessere Information der Europa-Bürger, das sind wichtige Schritte in Richtung einer europäischen öffentlichkeit. Wenn es der Politik ernst mit Europa ist, dann ist jetzt der Zeitpunkt, dies zu beweisen. Die Lage ist ernst, die Menschen müssen mehr voneinander hören um sich besser zu verstehen. Das hier genannte Angebot ist bedeutend wirksamer als alle möglichen kurzfristigen Aktionen und Notbehelfe auf anderen Gebieten.
Steffen Eitner Europa - Demokratie - Esperanto e.V. (EDE Deutschland)

europaradio ORGANISATION AUF EUROPAEBENE
Gesellschaften schaffen sich Normen für Informationstechnologien und internationale Verständigung. Aktuell ist die Frage, was wir Europäer voneinander wissen, welche Technologien wir brauchen und wie wir die Medien so organisieren, daß wir uns barrierefrei informieren können. Ein Beispiel, wie eine optimale Verteilung der Programme erfolgen kann, zeige ich hier.

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Zu beachten ist die zur Verfügung stehende begrenzte Übertragungskapazität. Es ist schwer, einen gemeinsamen Kanal für Europa zu koordinieren. Wenn etwa 16 Programme in guter Qualität angeboten werden, dann ist klar, daß nicht alle Staaten über die gesamte Tageszeit senden können. Zu beachten sind: Anteil der Muttersprachler, Amtssprachen und Größe der Mitgliedsstaaten, eventuell weiterer Nicht-EU-Staaten, Höchst- und Mindestgrenzen einzelner Sprachen und gute Auffindbarkeit der Programme. Staaten mit einer großen Zahl Muttersprachler erhalten ein eigenes Programm, kleinere Völker teilen sich die tägliche Sendezeit. Natürlich sind dort Wechsel der Tageszeiten angebracht. Sehr kleine Sprachen haben entsprechend weniger Sendezeit. Zu beachten sind auch jene Völker, die keine eigenen Staaten bilden. Deren Sprachen sollen einerseits in den Programmen der Nationalstaaten eingebunden sein, andererseits können sie in Multisprachprogrammen plaziert werden. Insgesamt entsteht eine große Ausgewogenheit. Wenigstens ein Auslandsdiensprogramm sowie ein Gemeinschaftsprogramm runden das Ensemble ab. In einem Europa mit gewichtigeren Regionen wäre eine Zuordung sicher einfacher. Doch das hier nur grob vorgeschlagene Europa-Ensemble ist schon in naher Zukunft im Prinzip realisierbar. Ein zweites Ensemble ist wegen der unterschiedlichen politischen Interessen eher unwahrscheinlich. (20.05.2013 SE)

Spanien SPANISCH Bask. Galic. Katalan. Aragones. Aranes. Astur. Caló Valencian. Leones. Quinqui Romani
Frankreich FRANZÖSISCH Bask. Breton. Katalan. Deutsch Kors. Arpitan. Italien. Jen. Niederländ. Okzitan. Romani
Grossbritanien ENGLISCH Schott.-Gäl. Walis. Irisch Korn. Scots Shelta Ulster_Scots
Deutschland DEUTSCH Dän. Ober-/Niedersorb. Jen. Niederdt. Niederfränk. Limb. Kleverl. Nordfries. Romani Saterfries.
Italien ITALIENISCH Deutsch Rä. Sard. Alban. Franko-Prov. Fr. Fu. Gr. Ka. Kr. Mo. La. Li. Ok. Si. Sl. Ve. Zi. Ro.
Polen POLNISCH Kaschub. Deutsch Litau. Romani Slowak. Tatar. Tschech. Ukrain. Weißruss.
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Niederlande NIEDERLÄNDISCH Westfriesisch Limburgisch Niedersächs. Romani
Dänemark DÄNISCH Deutsch Färöisch Inuktitut Romani
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Rumänien RUMÄNISCH Ung. Dt. Arom. Bu. Jidd. Kr. Po. Romani Russin. Russ. Serb. Slowak. Tatar. Tsch. Türk. Ukr.
Griechenland GRIECHISCH Mazedon. Bulg. Türk. Arvanitika Aromun. Meglenorumän. Romani
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Österreich DEUTSCH Kroat. Slowen. Ungar. Burgenlandkroat. Jen. Romani Slowak. Tschech.
Ungarn UNGARISCH Arm. Bulg. Dt. Griech. Kroat. Poln. Romani Rumän. Russin. Serb. Slowak. Slowen. Ukrain.
Tschechien TSCHECHISCH Deutsch Polnisch Romani Slowakisch
Slowakei SLOWAKISCH Ungarisch Deutsch Romani Russinisch Tschechisch Ukrainisch
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Litauen LITAUISCH Karaim. Lett. Nehrungskur. Poln. Romani Russ. Selon. Tatar. Ukrain. Weißruss.
Lettland LETTISCH Litau. Liv. Nehrungskur. Poln. Romani Russ. Ukrain. Weißruss.
Estland ESTNISCH Russ. Ukrain. Võro
Finnland FINNISCH Samisch Tatarisch
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Portugal PORTUGIESISCH Mirandés
Irland IRISCH Shelta
Belgien NIEDERLÄNDISCH FRANZÖSISCH DEUTSCH Limburgisch Romani
Schweden SCHWEDISCH Samisch Dän. Finn. Gutamål Jämtländ. Jidd. Meänkieli Romani
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Slowenien SLOWENISCH Bosn. Deutsch Italien. Kroat. Romani Serb. Ungar.
(Kroatien) KROATISCH Alban. Bosn. Dt. Italien. Istriot Istrorumän. Romani Russin. Serb. Slowak. Tschech. Ung.
(Serbien) SERBISCH Alban. Bosn. Bulg. Dt. Kroat. Mazed. Romani Rumän. Russin. Slowak. Tschech. Türk. Ung.
(Montenegro) MONTENEGRINISCH Alban. Bosn. Kroat. Serb. Romani
(Mazedonien) MAZEDONISCH Alban. Aromun. Bosn. Meglenorumän. Romani Serb. Türk. Walach.
(Albanien) ALBANISCH Aromun. Griech. Mazedon. Romani Serb.
Zypern GRIECHISCH TÜRKISCH Armen. Zyp. Arab.
Malta MALTESISCH ENGLISCH
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Luxemburg LUXEMBURGISCH DEUTSCH FRANZÖSISCH
(Island) ISLÄNDISCH
(Norwegen) NORWEGISCH Samisch Kvenisch
(Schweiz) DEUTSCH FRANZÖSISCH ITALIENISCH RÄTOROMANISCH
(Liechtenstein) DEUTSCH
(Monaco) FRANZÖSISCH
(San Marino) ITALIENISCH
(Andorra) KATALANISCH
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(Bosn.-Herzeg.) BOSNISCH SERBISCH KROATISCH
(Kosovo) ALBANISCH SERBISCH Türkisch Bosnisch Romani
(Moldawien) RUMÄNISCH Russisch Ukrainisch Gagausisch
(Ukraine) UKRAINISCH
(Weißrussland) WEISSRUSSISCH RUSSISCH
(Russland) RUSSISCH diverse Sprachen Europa und Asien
(Türkei) TÜRKISCH diverse Sprachen Europa und Asien
.... .... Länder und Sprachen im Osten Europas
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AUSLANDSDIENSTE
VIELSPRACHIG
Vatikan .... Esperanto Italienisch Latein Spanisch Französisch Englisch Deutsch Polnisch Niederländisch Dänisch ....
EUROPA GEMEINSCHAFTSPROGRAMM
VIELSPRACHIG
Esperanto Spanisch Französisch Englisch Deutsch Italienisch Polnisch Niederländisch Dänisch ....

europaradio PETITION ABLAUF
01.10.2012 Beim Petitionsausschuß des Europäischen Parlaments zur Bearbeitung eingereicht.
link Petitionsausschuß des Europäischen Parlaments bei www.europarl.europa.eu
06.11.2012 Petition in Register aufgenommen (Nr. 1291/2012). An Petitionsausschuss weitergeleitet.
link 19.11.2012 (Mo) Protokoll Straßburg bei www.europarl.europa.eu
11.02.2013 Für zulässig erklärt. Komission wurde um um Untersuchung ersucht. Ebenfalls Weiterleitung an Ausschuss für Kultur und Bildung des Europäischen Parlaments.
27.03.2013 Kommission grob sinngemäß: Kompetenz liegt traditionell bei Mitgliedsstaaten. Ein europaweites DAB+-Paketes wird als prinzipiell möglich angesehen. (09.10.2012 - 14.04.2013 SE)
link 01.04.2013 (!) EBU soll europaweite DAB(+)-Multiplexe planen (wumpus-gollum-forum.de) Aprilscherz als Reaktion auf Petition?
link 10.04.2013 PETI_CM(2013)508169 in vielen Amtssprachen verfügbar
link 10.04.2013 Mitteilung an die Mitglieder Petitionsausschuss (DEUTSCH pdf)
link 10.04.2013 Mitteilung an die Mitglieder Petitionsausschuss (DEUTSCH doc)
23.04.2013 Von PETI-Ausschuss weitergeleitete Petition in Sitzung der Koordinatoren zur Kenntnis genommen und den Mitgliedern zugestellt.
link 23.04.2013 Sitzung Ausschuss Kultur und Bildung 12:21:32-12:22:27 Punkt 14 (In Video kein Hinweis auf Petition)
link 23.04.2013 Bericht Sitzung Ausschuss Kultur und Bildung (DEUTSCH doc) Punkt 14
link 28.05.2013 Sitzung Ausschuss Petitionen (DEUTSCH) Punkt 71
link 28.05.2013 Sitzung Ausschuss Petitionen Punkt 71 (In Video kein Hinweis auf Petition, dafür Abzug der Dolmetscher)
17.07.2013 Petitionsausschuss hat Prüfung auf Grundlage der Stellungnahme der Kommission abgeschlossen und abgelegt.
link Suchhilfe nach Dokumenten der Petition (europarl.europa.eu)

europaradio KOMMENTARE
26.04.-29.04.2013
Die Komission beantwortete den Vorschlag, gerade wird er von Petitionsausschuss und Ausschuss für Kultur und Bildung bearbeitet. Ist Europa reif für gemeinsame Werte? Zu diesen Werten zähle ich Völkerverständigung, damit ein gemeinsames Handeln einer europäischen Öffentlichkeit möglich wird. Natürlich ist die Vielfalt der Sprachen und Kulturen zu wahren! Wenn daneben aber keine gemeinschaftliche Kommunikation aller Bürger gepflegt wird, sieht es für die künftige Entwicklung des Kontinents schlecht aus. Reicht die Energie der Europäer nicht für das Gemeinsame, dann können sie am Ende ihre Krisen nicht lösen und streben auseinander, mit allen Konsequenzen. Mögliche Konsequenzen werden allerdings nicht gern gehört. Europa hat noch eine Chance, dafür müssen aber Voraussetzungen geschaffen werden, vor allem bei der Verbesserung des gegenseitigen Verständnisses und der Verständigung. Die Politik hat die Aufgabe, solche Voraussetzungen zu schaffen. Europa-Demokratie-Esperanto stellt sich den notwendigen Fragen.
So nenne ich meine Petition: "Einrichtung eines europaweit terrestrisch empfangbaren Kanals für ein Europa-Radio-Ensemble im neuen digitalen Radiosystem DAB(+)". Und so ist der Titel der ins Deutsche übersetzten Antwort der Kommission: ".... Einführung eines europäischen DAB+-Radiosenders, der allen EU-Bürgern unbegrenzte Informationen liefert". Unter dem Begriff Sender kann man verschiedene Dinge verstehen. Manchmal ist es ein Programm, manchmal die Rundfunkanstalt, doch eigentlich ist es eine technische Einrichtung, die elektromagnetische Wellen ausstrahlt. Ich meine natürlich das, was ich schrieb, ein Ensemble von Programmen unterschiedlichster Herkunftsländer, das natürlich beim System DAB in einem Gleichwellensendernetz auf einem Kanal (oder einer Frequenz) auf großer Fläche ausgestrahlt wird. Eine frühzeitige Einigung auf einen Kanals für so ein übernationales Programm wäre nötig. Das ist wohl alles so komplex, daß eine Lösung vielleicht schwer zu erreichen ist.
Im Text steht, ich würde behaupten, "dass dieser Sender das gegenseitige Verständnis und eine gemeinsame europäische Identität fördern würde". Ich sehe das tatsächlich so, aber natürlich kann man darüber streiten. Aber könnte ich nicht auch eine Behauptung darin sehen, wenn geschrieben steht, der Rundfunk sei hauptsächlich lokal geprägt? In der Rundfunkgeschichte wurden Programme schon immer je nach Reichweite verbreitet. Selbst in Verbotszeiten war es technisch möglich, entfernte sogenannte Feindsender zu hören. Diese Möglichkeit geht immer mehr verloren, obwohl mit ausgesuchten Radios auch die klassischen Rundfunkbereiche mit ihrer großen Reichweite sowohl analog als auch digital empfangbar sind. Und gerade das neue Radiosystem DAB(+) entfaltet seine Vorteile außerhalb des Lokalradiobereiches. Die Rundfunkanstalten können ihre Lokalsendungen mit DAB nicht wirklich lokal verteilen, senden also alle Subregionalsendungen gemeinsam im DAB-Regionalensemble. Erst bei Nutzung der digitalen Ultrakurzwelle DRM+ würden Lokalsendungen nur von der Stadtsendeanlage ausgestrahlt werden. Besonders kleine private Programme sind an solchen Lösungen interessiert. Technisch wäre auch das möglich, neue Radios könnten mit solcher Programmierung erweitert werden. Technologien bestimmen ihre Nutzung. DAB+ bietet die hier vorgeschlagene Lösung. Es kann nicht reichen, so eine Angelegenheit rein privatwirtschaftlich zu sehen. Geht es nicht um ein europäisches Gemeinwohl? Brauchen wir nicht grenzenlose, also grenzüberschreitende, Information? Meinte ich wirklich die in der Rückübersetzung auftauchende "unbegrenzte Information"? Europa-Demokratie-Esperanto - damit Europa sich versteht! (26.04.-29.04.2013 SE)

16.08.-19.08.2013 Der Petitionsausschuss teilt weitgehend die Stellungnahme der Kommision. Für die Vertreter Europas ist die Sache erstmal erledigt und die Petition abgelegt. Irgendwie fühlen sie sich wohl nicht zuständig. Ein Bürger Europas kann sich nur schwer eine Übersicht über die Kompetenzverteilung und den vielfältig wirkenden Institutionen verschaffen. Zumal es in diesem Fall wahrscheinlich keine wahrhaftig für die EU zuständige Stelle gibt! Frequenzbereiche werden weltweit von der Fernmeldeunion mit Sitz in Genf zugewiesen. Innerhalb Europas verteilt man dann die Frequenzen auf nationale und regionale Sendegebiete. Sender werden traditionell in den einzelnen Staaten genehmigt, selbst wenn das Programm auf Kurzwelle über große Entfernungen empfangbar ist. DAB ist da anders. Die meisten Programme bleiben im Lande. Neue Mauern streben beim freien Rundfunk in die Höhe.
Da es keine Regelung im europäischen Sinn gibt, bestimmt einfach jeder Staat für sein Territorium ohne über den eigenen Tellerrand senden und empfangen zu können. Techniker orientieren sich an der gängigen Praxis der Frequenzaufteilung nach Nationalgrenzen und weisen darauf hin, daß zu weite Gleichwellennetze technisch schwerer zu beherschen sind. Denn bei aller Effizienz eines solchen DAB-Netzes kann bei großer Fläche der Aufwand einer Synchonisation zu hoch werden. Für ein europaweites Ensemble böte sich eine Ausstrahlung jeweilsauf eigenen nationalen Kanälen an. Das mag in manchen Fällen praktisch sein. Sprachengrenzen spielen bei dem Spektrum des vorgeschlagenen Europa-Ensembles jedoch ohnehin keine Rolle. Doch sollen nach klassischem Herangehen etwa geographisch beieinanderliegende kleinere Staaten wie Belgien, Niederlande, Luxemburg unterschiedliche Kanäle anbieten? Soll die Iberische Halbinsel extra zwei Kanäle haben, weil es dort zwei Nationalstaaten gibt? Könnten nicht Bulgarien und Rumänien oder Litauen, Lettland und Estland oder die Brittischen Inseln doch einen Kanal zusammen nutzen? Mit einer kleinen Gruppe von zwei, maximal drei Kanälen wäre Europa sicher abgedeckt. Der Koordination weiterer grenznaher Kanäle der Länder würde eine Kanalstraffung auch nützen. Schnell dreht es sich beim Argumentieren um medienpolitische Fragen. Bereits die gedankliche Auseinandersetzung über eine mögliche Europa-Planung braucht wohl noch zu viel Mut.
Bei einem gemeinsamen Vorgehen in Europa gäbe es natürlich längst ein Europa-Ensemble. Sender und Netze würden geographisch optimal verteilt, die Staaten könnten trotzdem ihre Programme gut verbreiten. Es existiert jedoch keine koordinierende europäische Rundfunkgesellschaft, die solche heiklen Projekte angehen möchte. Hier zeigt die national ausgerichtete Grundhaltung der europäischen Institutionen ihre volle Pracht. Mein Argument für eine möglichst frühe Zuordnung der Kapazitäten, ich nenne das Reservierung, sind die später von Medienpolitikern allzu leichtfertig nutzbaren Versäumnisse von heute. Bei der dann inzwischen eingetretenen Kapazitätsknappheit könnte eine Chancenlosigkeit für ein Europa-DAB-Ensemble propagiert werden. Es scheint, als fielen wir langsam zurück. Zwar kann man weltweite Informationen erhalten, dies aber zum großen Teil nur über anzumeldende zu bezahlende und überwachte Netzzugänge. Freier Rundfunk bedeutet für mich, daß Signale ohne organisatorische und technische Barrieren von einem Sender zu vielen Empfängern gelangen. Das bedeutet im Idealfall, die unverschlüsselten Signale werden terrestrisch ausgestrahlt und empfangen. Informationen sollten möglichst allgemein gültig sein, Rückkanallinks ins Internet können natürlich integriert werden. Radio sollte zeitgemäß sein, also digital mit Zusatzdiensten und ordentlicher Klangqualität. Bei Mißachtung solcher freien Angebote ist die Demokratie in Gefahr. Dann bleiben die Radiowellen in Grenzzäunen hängen. Informationsflüsse versiegen, Völker und Staaten schotten sich ab. Es würden auf diesem Gebiet Zustände eintreten, die es seit der Geburt des Rundfunks nicht gab. Das Netz ist manipulierbar, wir brauchen daher weiterhin auch die klassischen Systeme. Die Völker Europas, die sich ja eigentlich im europäischen Denken nahestehen sollten, dürfen sich nicht wieder wie in schlimmsten Zeiten auseinanderdividieren lassen! Es ist die Aufgabe der Politik, Voraussetzungen für eine demokratische europäische Gemeinschaft zu schaffen. Das Gemeinsame ist ernst zu nehmen und ein Auseinanderbrechen mit all den daraus folgenden Konsequenzen zu verhindern. Eigentlich sollte das selbstverständlich sein!
Ein Europa-Ensemble bietet keine unbegrenzte Information, aber viel mehr Informationen als in einem abgeschotteten System. Kommunikation und Information muß grenzüberschreitent wirken, gerade hier in Europa! Technische Begriffe müssen klar definiert werden, damit die Bürger wissen, was ein Digitalradio ist, was UKW und was AM! Ich behaupte und bin mir sicher, daß ein Europa-Ensemble zu einem besseren gegenseitigen Verständnis und zur Förderung einer gemeinsamen europäischen Identität führt! Ich lernte in der Auseinandersetzung am Beispiel der Petition, daß Europa noch längst nicht so weit entwickelt ist, wie es erforderlich ist. Die Denkweise selbst in den europäischen Institutionen ist national bestimmt. Der Gemeinsinn reicht vielleicht für die unmittelbare Umgebung einer Kommission oder eines Parlaments. Jeder Bürger sollte aber auf den noch unfertigen Weg mitgenommen werden. Angesichts der Geschichte können wir uns eine kommunikative Abschottung nicht leisten, jetzt erst recht nicht mehr. Die Ablage der Petition ist kein sanftes Ruhekissen. Aktuell wird die Forderung bleiben, trotz der schnell gefundenen Gründe für Ablehnungen. Ein Verweis auf vordergründig lokale Prägung des Rundfunks ist ohnehin nicht korrekt. Es sind immer Gesetzesänderungen nötig, wenn eine neue Technologie neue Möglichkeiten bringt.
Auf europarl.de und europa.eu wird Subsidiarität in der EU erklärt: "Gesetze und Regeln dürfen nur dann auf europäischer Ebene erlassen werden, wenn die damit verbundenen Ziele nicht von den Mitgliedsstaaten allein in ausreichendem Maße erreicht werden können und ein gemeinsames Handeln nachweislich bessere Ergebnisse verspricht." Würde die Petition nach diesen Grundsätzen der EU behandelt, dann könnten die Entscheider auch eine Regelung finden, bei der die Mitgliedsstaaten ergänzend zu ihren Festlegungen einen Kanal für das Europa-DAB-Ensemble freihalten sollen. Es bliebe wie gewohnt bei der traditionellen Möglichkeit, ferne Programme zu hören. Erreichen wir nichtmal ein Europa-Ensemble im Digitalradio, dann bleibt umsomehr nur noch der Blick in den eigenen nationalen Teller. Der Rand geht über den Horizont. Armes Europa!
Als Albert Einstein zur Eröffnung der 7. Deutschen Funkausstellung im Jahr 1930 die "Verehrten An- und Abwesenden" grüßte, waren mit den Abwesenden vielleicht nicht nur die Radiohörer gemeint. So Mancher blieb abwesend, die Worte Einsteins rauschten vorbei. Er sprach von Technikern, welche "erst wahre Demokratie möglich machen" und sah in der noch neuen Rundfunktechnologie "eine einzigartige Funktion zu erfüllen im Sinne der Völkerversöhnung". Die Völker sollten sich nicht durch einen "verzerrenden Spiegel der eigenen Tagespresse" kennenlernen, der Rundfunk sollte in der Lage sein, "das Gefühl gegenseitiger Fremdheit auszutilgen, das so leicht in Misstrauen und Feindseligkeit umschlägt". Wie ist heute die Lage in Europa? Wo steht der Rundfunk? Wo steht das gemeinsame Europa in Vielfalt? (16.08.-19.08.2013 SE)

europaradio SPRACHEN IN EUROPA
link Amtssprachen Europäische Union (wikipedia)
link Regional-und Minderheitensprachen Europa (wikipedia)
link Europäische Sprachen (wikipedia)
link Wieviele Menschen sprechen Esperanto? (esperantoland.org)

europaradio TECHNOLOGIE
link DAB(+) Die Technologie (Wikipedia)
link DAB(+) Verbreitung in der EU (Wikipedia)
link DAB(+) Frequenzen und Kanalraster (Wikipedia)
link DAB(+) Nutzung Rundfunk-Band III (Wikipedia)
link DAB(+) Internationale Wellenkonferenz RRC Frequenzgerangel (Wikipedia)
link DAB(+) Koordination der Kanäle in Europa CEPT
link Gleichwellennetz (Wikipedia)
link Lokalradio: LMK will DRM+ als Alternative zu DAB+ etablieren (satnews.de)

europaforum FORUM
link Subsidiarität (europarl.de) Europäisches Parlament Informationsbüro
link Subsidiarität in EU (europa.eu)
link Zuständigkeiten in EU (europa.eu)
link Rede Albert Einsteins zur Eröffnung der Funkausstellung 1930 (einstein-website.de)
link Rede Albert Einsteins zur Eröffnung der Funkausstellung 1930 (youtube)
link Forum Europaweites DAB-Hörfunk-Ensemble bei forum.digitalfernsehen.de (Schwerpunkt Technologie)
link Reaktion auf Petition bei radioforum.foren.mysnip.de link mysnip.de/forum-archiv (04.09.2013)
link Themengruppe Europaweites DAB-Hörfunk-Ensemble bei forum.digitalfernsehen.de

Meinungsveröffentlichung
Wenn in Netzkommentaren die Benennung von politischen Denkrichtungen und Organisationen als "Allgemeine Werbung" gilt und nicht geduldet wird, wieso erscheinen dann dort die etablierten Parteien und deren Denkrichtungen? Oder müssen jene für die Veröffentlichung zahlen? Wurde wirklich gegen die
link"Netikette" der Kommentarseite bei handelsblatt.com verstoßen? Oder geht es um das Thema Redefreiheit? Hier der originale Text, welcher heute auf link handelsblatt.com - Wie wäre es mit einer Euro-Hymne in Esperanto? entfernt wurde. Da es sich um meinen Text handelt, gehe ich von meinem Recht auf Veröffentlichung aus. (SE 26.02.2014)
Noch wenig bekannt ist, daß es bereits eine kleine politische Kraft gibt, die die notwendigen Grundlagen für eine moderne europäische Gesellschaft mit eigenem Bewußtsein thematisiert. Wem Werte wie Europa, Demokratie und das neutrale Verständigungsmittel Esperanto wichtig sind, kann sich gern in verschiedenster Form bei uns beteiligen.
Ich bin Mitglied bei Europa-Demokatie-Esperanto und setze mich unabhängig vom Grad der heutigen Popularität für die anspruchsvollen Ziele ein. Besonders stark sind wir in Frankreich. Längst fühlen sich die Mitglieder nicht nur als Bürger einer Nation, sondern auch als Europäer! Für viele Menschen ist das noch ein Problem. Ihnen fehlt die klare Verständigung auf Augenhöhe.
Wer nicht auf vordergründig schnellen Erfolg, sondern auf ein tragfähiges Konzept setzt, ist bei uns richtig! Sprachkenntnisse sind keine Voraussetzung, allerdings ein Verständnis für die Idee einer gleichberechtigten Kommunikation von bewußten Europäern. Wie sonst sollen denn die Aufgaben auf dem Kontinent gelöst werden?
In wenigen Tagen endet die Unterschriftensammlung für die Teilnahme an der Europawahl 2014. Potentiellen Unterstützern bleibt wenig Zeit.
Mitmachen bei Europa-Demokatie-Esperanto ist natürlich auch zwischen den Europawahlen jederzeit möglich.
http://de.e-d-e.eu/ Steffen Eitner für EUROPA-BÜRGER-MIT-SPRACHE (SE 16.02.2014)
ede regional