1918

Am 1. Januar eröffnete der D.E.B. in Dresden seine neue Geschäftsstelle auf der Hauptstraße 38. Gleichfalls übernahm die Gesellschaft Esperanto Dresden hier ihr neues Heim. Im Mai wurde in Dresden eine neue Arbeiter-Esperanto-Gruppe gegründet.

1919

Die Arbeiter-Esperanto-Gruppe traf sich ab 26. Januar wieder wöchentlich im Volkshaus unter dem Vors. Otto Altermann.
Ab Januar erschien die "Esperanto Bücherschau", in ihr wurden Neuerscheinungen vorgestellt.
Die Esperanto-Gruppe in Potschappel feierte am 5. Februar ihr zehnjähriges Bestehen.
Die Post Esperanto Vereinigung wurde unter dem Vors. Boersch wieder aktiv und traf sich wöchentlich zu Gruppenabenden.
Im Juni antwortete der Bürgermeister von Dresden auf eine Petition der Esperanto-Sektion der sächsischen Lehrervereinigung, daß die Stadt kostenlos Schulräume für den Esperantounterricht zur Verfügung stellt.
In der Handelsschule, Ringstr.27, wurden ab Ostern von Anna Huhle und Anna Wakczynska, beide bekannte Esperantistinnen, 134 Schülerinnen in Esperanto unterrichtet.
Der "Dresdner Anzeiger" vom 23. September schrieb in einem Artikel, daß die Schulleitung den Unterricht des Esperantos in den Volksschulen erlaube.
Im Herbst eröffnete die Esperanto-Sektion für Kinder der 1. bis 3. Klassen Kurse, jede Woche 2 Stunden.
Im Oktober legte der bisherige Vors. von Frenckell seinen Posten nieder, provisorisch übernahm Dr. H. Arnhold die Leitung.

1920

In der Volkshochschule Dresden wurden im Januar - März sechs Vorträge über Esperanto gehalten.
Gleichzeitig fand ein Kurs unter Leitung des Sprachenfreundes Engst statt.
Am 5. März fand die Hauptversammlung der Gesellschaft Esperanto in Dresden statt. Die Neuwahl des Vorstandes ergab: 1. Vorsitzender Bankbeamter Walter Ranft, 2. Vors. Bankier Dr. Heinrich Arnhold.
In 9 Kursen wurden 200 Kinder von der Esperanto-Abteilung des Dresdner Lehrervereins unterrichtet.
Im März entschied die oberste Schulbehörde von Sachsen, daß Esperanto als Fremdsprache anzuerkennen ist und als wahlfreies oder als verbindliches Unterrichtsfach in die Volksschulen eingeführt werden kann.
Ab Ostern wurde in den Volksschulen Dresdens 150 Schüler und 64 in Neugersdorf in Esperanto unterrichtet (Studienrat Dr. Göhl).
Durch Vermittlung von Frau Hankel kam es für Esperanto-Volksschüler verschiedener Deutscher Städte, unter anderem von 20 Dresdner Schülern, zu Sommerferien in dänischen Esperantisten-Familien von Grenaa und Umgebung (5. Juli bis 9. September).
Im Juli erschienen einige Werbeartikel in Esperanto im "Dresdner/Pirnaer Tageblatt" (Lehrer Friebel, Dobritz). Die Zeitschrift führte danach eine ständige Esperanto-Ecke ein. 25 Schüler und Schülerinnen der Oberklassen der Volksschule in Dobritz lernten danach Esperanto. Außer dem Kinderunterricht führte Lehrer Friebel einen Esperantokurs für Erwachsene durch.
Am 23. Oktober wurde nach einem Werbevortrag in Radebeul eine Esperantogruppe der Lößnitzortschaften gegründet, die der Dresdner Gesellschaft Esperanto angeschlossen wurde. Gleichzeitig wurde ein Kurs begonnen.

1921

Am 1. Januar vereinigten sich in Dresden die vier Esperantovereine der Gesellschaft Esperanto, Dresdner Esperantoverein, Verein Progeso und Postesperantisten Verein zum "Deutschen Esperanto-Bund e.V., Zweigverein Dresden".
Im Januar begann in drei Schulklassen der Volksschule von Freital-Potschappel der Esperanto-Unterricht.
Am 5. März kam der Zweigverein zu einer ersten größeren Veranstaltung zusammen, es nahmen ca. 500 Esperantisten teil. Auch die Esperanto Polizeigruppe Dresden wurde wieder aktiv. Polizeipräsident Dr. Gille übernahm das Protektorat über die Gruppe.
Am 18. März hatten die Esperanto-Volksschüler Dresdens und Umgebung einen Ausflug nach Briesnitz, an ihm nahmen ca. 340 Schülerinnen und Schüler teil. In der Schule von Stetzsch begann für die letzten beiden Jahrgänge der Esperanto-Unterricht, gleichfalls in Weinböhla, wo sich auch eine Jugendgruppe bildete. In Gohlis wurde ein Esperanto-Kurs an der Schule mit Schülern der letzten drei Jahrgänge durchgeführt.
In den Dresdner Volksschulen wurden ab Ostern in sieben Lehrgängen 200 Schulkinder unterrichtet.
14. Juni gründete sich in Freital eine Lehrer-Esperantogruppe, Leiter Walter Johne.
Am 28./29. Juli fand in Dresden ein Internationaler Vorkongreß statt, an diesem nahmen 820 Esperantisten aus 22 Ländern teil. Diese fuhren danach zum 13. Internationalen Esperanto-Kongreß nach Prag. Aus diesem Anlaß wurde ein 20seitiger Prospekt in Esperanto über Dresden und Umgebung herausgegeben.
Das Ministerium des Innern genehmigte den Beamten der Sächsischen Landespolizei, die eine Esperantoprüfung nachweisen konnten, das Tragen eines Esperanto-Sterns auf dem linken Unterarm der Uniform (10.8.1921).

1922

Der Zweigverein Dresden hatte zum Jahresbeginn bereits wieder 547 Mitglieder. Im März fand in Freital-Potschappel ein Fest für Esperanto-Schulkinder statt, an ihm nahmen ca. 500 Kinder teil.
Der Verlag Ader und Borel wurde im März, nach Ausscheiden vom Geschäftsführer Ader, zum Verlag Ellersick und Borel umgebildet. Dieser wurde im Oktober nach Berlin verlegt.
Ab Ostern wurde in Dresden Esperanto-Unterricht als Wahlfach in allen Volksschulen eingeführt.
13. - 20. September fand im Dresdner Neuen Rathaus eine Esperanto-Ausstellung des Dresdner Zweigvereins und dem Verlag Ellersick und Borel statt.
In Dresden-Neustadt wurde eine LEA-Gruppe gebildet.

1923
Im Juni erschien die erste Nummer des Mitteilungsblattes des DEB, Zweigverein Dresden.
1924

16. Januar wählte die Gruppe Radebeul, in der Hauptversammlung den neuen Vors. E.Rösch.
Am 2. Februar feierte Marie Hankel mit den Esperantisten Dresdens und Gästen im festlich geschmückten Rathaussaal ihren 80. Geburtstag. Aus diesem Anlaß wurde sie zum Ehrenmitglied des Deutschen Esperanto Bundes ernannt (G.E. 3/24).
1. März erschien die Nr. 1 der "Esperanto Sciigoj" für die Arbeiter-Esperantisten Dresdens und Umgebung.
Im April fand die Hauptversammlung der Esperanto-Vereinigung Sächsischer Lehrer in Bautzen statt.
Nach dem Krieg fanden viele Freundschaftstreffen der Esperantisten im grenznahen Raum mit Esperantisten der benachbarten Länder statt. In Zittau erschien ab Januar die Esperanto-Zeitschrift "Luzacia Observanto" (Lausitzer Beobachter).
In der Hauptversammlung am 29. Oktober wählten die Mitglieder der Ortsgruppe Dresden Johannes Karsch als neuen Vorsitzenden.
15. November starb der damals älteste Esperantist Deutschlands, Wilhelm Schimmel, 93jährig in Dresden. Er beschäftigte sich hauptsächlich damit, Kinder im Alter von 4 - 6 Jahren spielend Esperanto beizubringen. Er konnte selbst sein System in einigen Dresdner Kindergärten testen.
Am 6. Dezember starb Klara Zamenhof, die Gattin von Dr.L.Zamenhof.

1925

Im Januar wurde ein Fernkurs für Polizisten begonnen, Anmeldungen wurden vom Kriminalkommissar Arthur Pohl, Dresden, dem Vorsitzenden des Weltpolizeibundes angenommen.
Mit der April-Nummer stellte das Arbeiter Esperanto-Mitteilungsblatt "Esperanto-Sciigoj" sein Erscheinen ein.
In der April-Veranstaltung hielt als Gastdozent Andreo Cseh, Autor der Cseh-Methode, einen Vortrag.
Die Komerca Grupo (Handelsgruppe) gründete neue Filialen in Mexiko, auf Java und später in England. Die Gruppe traf sich jeden Montag in der Gaststätte "Artesischer Brunnen", Antonstraße.
Karsch gratulierte in der Juni-Zusammenkunft dem Vizevorsitzenden Dr.H.Arnhold, der Ehrensenator der Technischen Hochschule Dresden wurde.
Auf dem 14. Deutschen Esperanto-Kongreß in Magdeburg wurde vom Vorstand des D.E.B. beschlossen, eine Ehrennadel für verdienstvolle Mitglieder herauszugeben.
Als einer der ersten Ausgezeichneten erhielt Dr. Heinrich Arnhold diese Ehrennadel.
Ab Juli wurde das Distrikta Informilo Dresden herausgegeben.
Der Sender Dresden begann mit der Ausstrahlung eines Esperantokurses (Dr.Dietterle).
Ab November druckte der "Dresdner Anzeiger" einen Esperanto-Kurs ab.

1926

Im Februar wurde eine neue Leitung der Gruppe Radebeul (Oberlößnitz) gewählt (Vors. W.Heinze).
Auf Antrag der Dresdner Esperanto-Gesellschaft beschloß der Bürgermeister und der Stadtrat einer Straße im Stadtteil Leuben den Namen Zamenhofs zu geben (Mitteilungen d. D.E.B. 3/26, S. 3).
Im April bildete sich die "Proletarische Esperanto-Gruppe Klotzsche" (Ltr.: Reichert).
Im Mai weilte, nach einem Besuch der Familie Zamenhof, Sprachfreundin Martha Root aus Pittsburgh (USA) in Dresden. Sie besuchte Dresdner Baha`is und hielt am 18. Mai vor den Dresdner Esperantisten einen Vortrag über die "Bahaa-Bewegung" (G.E. 6/26, S. 105).
Die Radio-Firma Mende gab mit Hilfe der Kaufmännischen Esperanto-Gruppe Dresden einen Prospekt über ihr neues Radio (Type E.35) heraus.
Am 3. Oktober fand im Künstlerhaus (Albrechtstraße) die 20jährige Gründungsfeier der Dresdner Esperanto Vereinigung unter Anwesenheit von Repräsentanten des Ökonomischen Ministeriums, der Stadtverwaltung und dem Präsidenten des DEB statt. Marie Hankel erhielt die Ehrennadel des D.E.B. und die Herren v. Frenckell und Dr. H. Arnhold wurden zu Ehrenpräsidenten und Herr Wallon zum Ehrenmitglied des Dresdner Esperanto-Vereins ernannt. Zum gleichen Zeitpunkt wurden 12 verdienstvolle Mitglieder mit der "Plakette für Treue" ausgezeichnet (G.E. 11/26, S. 202).
Am 25. November verstarb Kommerzienrat Georg Arnhold (G.E. 12/26, S. 227).

1927

Im Januar erschien das Lehrbuch der Esperanto-Stenographie "Rapido" von Karp Wallon, Esperantist seit 1889.
In Dresden-Leuben wurde eine Straße in Anwesenheit von Esperantisten aus Dresden und Umgebung mit dem Namen "Zamenhofstraße" benannt.

1928

Im April fand in Stuttgart der 6. Bundestag der LEA statt, an diesem nahmen auch Dresdner Arbeiter-Esperantisten teil.
Im April hielt Martha Root einen Vortrag über Bahaismus vor Dresdner Esperantisten.
Am Ende des Jahres weilte erneut die Bahaistin M. Root in Dresden und anderen sächsischen Städten, wo sie Vorträge in den Esperanto-Gruppen hielt.

1929
tramo

Am 15. Dezember verstarb Marie Hankel. Die Trauerfeier fand im Beisein vieler Esperantisten am 19. Dezember auf dem Friedhof Tolkewitz statt.

1930

Gründung der "Socialista Esperanto Asocio" (Sozialistische Esperanto Vereinigung).
Pfingsten fand der 19. Deutsche Esperanto-Kongreß in Dresden statt. Aus diesem Anlaß gab die Esperanto Vereinigung Dresden einen Prospekt und Ansichtskarten heraus. Prof. Dr. Göhl, Neugersdorf, wurde Ehrenmitglied des D.E.B., Konsul von Frenckel, Dresden, und Schulleiter Hahn, Gohlis bei Dresden, wurden die Ehrennadel des D.E.B. verliehen.
Ab Oktober wurden die Mitteilungsblätter "SEA-Sciigoj" herausgegeben. Die SEA-Gruppe Dresden kam monatlich einmal im Volkshaus, Ritzenbergstraße, unter der Leitung Willy Eckerts zusammen. Es gab die Untergruppen Dresden-Neustadt (Vors. Erich Pachmann), Löbtau (Vors. Herbert Henzel), Mickten (Vors. Knut Kreisel), Hellerau (Vors. Hans Bock), Striesen (Vors. Herbert Wobst).
Durch die Wirtschaftskrise am Anfang der 30er Jahre war auch die Esperanto-Bewegung stark betroffen. Nur durch Spenden des Bankhauses Arnhold oder einiger Unternehmen, wie der Radeberger Bierbrauerei, Firmen und Verlage, konnte die Esperantobewegung weiter arbeiten.

1931

1. September wurde Paul Wachsmuth Vorsitzender der SEA Ortsgruppe Dresden. Es bildete sich die Untergruppe Dresden-Zentrum.
In sächsischen Esperanto-Gruppen wurden durch das Ehepaar Morariu Cseh-methodische Kurse durchgeführt. In der Esperanto-Ortsgruppe Dresden wurde der Kurs am 15. Dezember beendet. Insgesamt wurden vom rumänisch-schwedischen Ehepaar in Sachsen 400 Erwachsene und 100 Kinder unterrichtet. Weitere Abschiedsfeiern von dem Lehrerehepaar fanden u.a. in Freiberg, Großenhain, Radebeul, Radeberg und Pirna statt.
Die Radiostation Leipzig/Dresden (MIRAG) sendete eine spezielle Zamenhof-Gedenksendung aus.

1932

Am 12. Mai strahlte Radio Leipzig/Dresden (MIRAG) aus Anlaß des Deutschen Esperanto-Kongresses in Chemnitz einen Bericht und ein Interview mit dem Bürgermeister sowie einigen Esperanto-Chorliedern aus.
7. August starb in Dresden Karl Wallon, einer der ältesten Esperantisten der Welt (seit 1889).
Von der Komerca Esperanto Unio (Esperanto Handels Union) wurde eine Schallplatte in Esperanto herausgegeben, auf der ersten Seite war die Esperanto-Hymne zu hören und auf der Rückseite eine Arie aus der Oper "Die Zauberflöte". Später erschienen weitere Platten mit Opernarien in Esperanto. Arie aus Rigoletto (1933) bei youtube von www.slub-dresden.de
30. und 31. Oktober fand in Radeberg die Tagung des "Sächsischen Esperanto-Landesverbandes" statt. Berichte und Reden erschienen in der "Radeberger Zeitung" und im "Radeberger Tageblatt" vom 1. November.
Im Dezember fand in Gohlis bei Dresden wieder eine Weihnachtsfeier für Schüler, die Esperanto als Pflichtfach hatten, statt. Wie in den vorherigen Jahren übergab die Gattin von Dr.H.Arnold den Kindern Schuhe, Sachen und Süßigkeiten. Auch vom Ausland kamen Spenden, für die sich Schulleiter Hahn bedankte.
Die Sozialistische Esperanto Vereinigung lud seine Mitglieder zum 2. Bundestag für Ostern 1933 nach Dresden ein. Dieses Treffen konnte jedoch nicht mehr durchgeführt werden, da inzwischen das Verbot aller Arbeiter-Esperanto-Verbände ausgesprochen wurde.

1933

Die Gruppe in Radebeul wählte einen neuen Vorsitzenden (Heinze).
Nach dem Machtantritt der Nazis wurden als erstes die Arbeiter-Esperanto-Verbände verboten und deren Leiter verfolgt.
Die Esperanto-Rundfunksendungen Leipzig/Dresden wurden eingestellt.
Im Mitteilungsblatt "Sciigoj" des DEB, Zweigverein Dresden (April), wurden die Mitglieder auf den Artikel "An Alle!" im "Germana Esperantisto" 4/33 hingewiesen. Dort wurden die Esperantisten Deutschlands aufgerufen, Esperanto nur zu verwenden, um im Ausland über Deutschlands Volkstum zu berichten.
Die Komerca Esperanto Unio gab eine neue Schallplatte mit Opernarien heraus. ("Rigoletto" und "Carmen"). Arie aus Rigoletto (1933) bei youtube von www.slub-dresden.de
In Dresden, Radebeul und vielen anderen sächsischen Esperanto-Gruppen wurde der Esperanto-Werbefilm für den 25. Esperanto-Weltkongreß in Köln gezeigt.
29. Juli - 5. August fand der 25. Esperanto-Weltkongreß in Köln statt, er stand voll unter dem Einfluß der Nationalsozialisten. Diese benutzten den Kongreß wie auch die Olympiade, um die Welt über ihre wirklichen Ziele zu täuschen. Auf diesem Kongreß wurden wichtige Veränderungen in der UEA und dem DEB eingeleitet.
Dem Mitteilungsblatt "Sciigoj" Dresden wurde im September ein Fragebogen des Deutschen Esperanto-Bundes beigelegt, dieser mußte ausgefüllt eingereicht werden. Er betraf die politische Gleichschaltung. Hiermit versuchte sich der DEB mit dem Naziregime zu arrangieren, um zu überleben. Das bedeutete, der Führer des D.E.B. mußte ein Nationalsozialist sein und der Obmann (ehem. Vors.) der Gruppen wurde vom DEB-Führer berufen. Im D.E.B. durften keine Juden, Kommunisten und Marxisten Mitglied sein.
Am 2. Oktober feierte Karl von Frenckell, Ehrenpräsident der Esperanto-Gruppe Dresden, sein 25jähriges Dienstjubiläum im Bankhaus Arnhold. Er war Vorsitzender der Esperanto-Vereinigung Dresden von 1908 - 1918. Ab Oktober wurde der DEB e.V. Zweigverein Dresden auf Beschluß des DEB in Ortsgruppe Dresden des DEB umbenannt und als Leiter Johannes Karsch eingesetzt.
15. Oktober führte die Ortsgruppe "Lößnitzortschaften" im Spitzhaus in Radebeul und am 20. Oktober die Ortsgruppe Dresden ihre Versammlung zur Gleichschaltung durch.
Ab 1. November wurde das Esperanto-Büro nach der Oppellstr. 50 verlegt.
Am 4. Dezember starb Feliks Zamenhof, der Bruder Dr.L.Zamenhofs.

1934

Am 1. Januar trat Bankier Adolf Arnhold in den Ruhestand, er war langjähriges Mitglied der Esperanto-Gruppe Dresden.
Walter Ranft wurde vom Bankhaus Arnhold zum Bankbevollmächtigten berufen.
Am 7. Februar starb Leono Zamenhof, der nächste Bruder Dr. L.Zamenhof (geb.1875).
Im Juni traf sich die Esperanto-Gruppe Dresden das letzte Mal im Kasino des Bankhauses Arnhold. Ab Juli fanden die Zusammenkünfte im "Residenz-Cafe", Ecke Altmarkt, und ab September im Hotel "Stadt Weimar", Waisenhausstr.2,statt.
Auf dem 23. Deutschen Esperanto-Kongreß in Würzburg wurden wichtige Veränderungen in der Leitung des DEB beschlossen. Kurt Walther, Dresden, übernahm provisorisch die Leitung in dieser Krisenzeit für den DEB.
Im Juli verlangte die Reichsaußenhandelsstelle von der "Komerca Esperanto Unio" eine Liste aller Warenkäufe und -verkäufe, die mit Hilfe dieser Esperanto-Organisation durchgeführt wurden.
3. und 4. November fand in Döbeln das Jahrestreffen der Sächsischen Esperanto Liga statt (Leiter H.Schmidt, Döbeln). Auf ihm wurde auch über den Neuen Deutschen Esperanto Bund diskutiert, da der vorherige Leiter der SEL zu dieser Organisation überwechselte. Es wurde ein Protestbrief an die Redaktion des "Heroldo de Esperanto" verfaßt, in dem die Teilnehmer unterstrichen, daß sie es nicht verstehen, daß die Redaktion das Informationsblatt dieser Spalterorganisation "NDEB" verteilt.
Die Dresdner Tageszeitungen brachten immer weniger Artikel über die Esperanto-Bewegung.
Im November fand ein neuer Anfängerkurs unter Leitung von Erich Wald statt. Dieser wurde finanziell von der KEU unterstützt. Der Kurs wurde erfolgreich im März 1935 beendet.

1935

Am 5. und 6. Januar fand in Dresden die Außerordentliche Hauptversammlung des Deutschen Esperanto Bundes statt. Auf ihr wurde einstimmig ein neues Statut angenommen und Kurt Walther (Dresden) als Bundesleiter des DEB gewählt.
KEU gab ab Januar ihre Zeitung "Komerco" (Handel) in einer Auflage von 13000 Exemplaren heraus.
16. März führten die Esperantisten eine Abendfahrt mit der Dresdner Straßenbahn unter dem Titel "Veturo en la nigron" (Fahrt ins Schwarze) durch. Die Straßenbahn war mit Esperantoflaggen geschmückt. Nach einer Rundfahrt endete diese am Weißen Hirsch, wo man im Kursaal noch einige Stunden in gemütlicher Runde verbrachte.
Im April trat Karsch, Leiter der Esperantogruppe Dresden seit ca. 10 Jahren, zurück. In der Jahreshauptversammlung übernahm Otto Wehlitz kommissarisch den Posten des Gruppenleiters. Erich Wald übernahm die Herausgabe der Gruppenmitteilungen "Sciigoj".
18. Juni besprach O.Wehlitz mit den Anwesenden der Monatszusammenkunft zwei Zeitungsartikel aus dem "Freiheitskampf" und der "Sächsischen Volkszeitung", die gegen Esperanto Stellung nahmen. Es wurden einige Antwortschreiben verfaßt.
Außer der Ortsgruppe Esperanto Dresden gab es zu diesem Zeitpunkt noch die Untergruppen "Orienta Grupo" (Ostgruppe"), Zusammenkünfte im Cafe Gradel, Striesener Str. 27 - 29, "Komerca Esperanto Unio", Hotel "Stadt Weimar", "Progreso" (Fortschritt), Residenz-Cafe, König Johannstr. 2, "Konversacia Grupo", im Artushof, Fürstenplatz, Ekskursa Klubo (Wandergruppe), jeden letzten Sonntag im Monat.
Der Ehrenvorsitzende Dr.H.Arnold starb. Die Mitglieder Friedmanns übersiedelten nach Chile.
1935 wurde öffentlicher Unterricht in Esperanto verboten.