DIE PRÄSENTATION - LA PREZENTADO (FLASH 6)
Die Buchstaben-Abkömmlinge legten ihre Überzeichen weg, weil sie nun erwachsen wurden.
Selbstbewußt treten sie auf. Das Schriftbild ist fließend, das Lesen ist einfacher.
Esperanto-Kenner verstehen schnell die neuen Buchstaben. Man spricht und schreibt Esperanto wie gewohnt, aber liest es flüssiger. Testen Sie das neue Zeichensystem.
Haben Sie Interesse dieses Zeichensystem (novsignoj) zu nutzen?
Ich benötige noch technische Hilfe. Steffen Eitner

(Variante vom 16.10.2002)
SCHRIFT-EVOLUTION?
Ich beziehe mich auf eine von mir angeschobene Diskussion im Forum von EsperantoLand.de.
Leider kann ich nicht perfekt Esperanto und ich bewundere die Fähigkeit, Sprachen leicht zu lernen. Dennoch halte ich viel von der Idee und mache mir so meine Gedanken. 

EIN- UND AUSGABE
Als Problem, besonders für Außenstehende, sehe ich die "noch" vorhandenen Schwierigkeiten bei der Ein- und Ausgabe von Esperanto-Sonderbuchstaben an. Natürlich haben die x-und h-Lösungen notgedrungen ihre Berechtigung. Dabei werden den regulären Buchstaben z.B. ein x angehängt (ĝ wird zu gx). Unter den Esperantisten gibt es unterschiedliche Verzweigungen. So gab es auch den Versuch, die vorhandenen "freien" Buchstaben der Tastatur mitzunutzen. Für Außenstehende ist der Text aber schlecht lautgemäß zu erfassen, ähnlich wie bei der genannten x-oder-h-Schreibweise. 
Durch Nutzung der Unicode-Schriften ist eine Lösung aber bereits abzusehen. So können die Zeichen korrekt wiedergeben werden. Eine Druckerei mit entsprechenden Setzkästen muß in der heutigen Zeit längst nicht mehr gesucht werden. 

DIE IDEE 
Mein Gedanke ist: Es könnte doch eine Schrift geben, deren Esperanto-Zeichen nicht auf die Überzeichen beharren, sondern eigenständige, unverwechselbare Buchstaben sind. Eine solche neue typografische Gestaltung würde das Schriftbild gleichmäßiger verlaufen lassen. Es handelt sich nur um eine Evolution im Wiedergabebereich, um ein Beibehalten der Esperanto-Regeln bei gleichzeitiger Nutzung moderner Technologien auf gedruckten oder elektronisch verbreiteten Medien. 
Seit 1999/2000 befasse ich mich mit der Fragestellung. Als Ziel kristallisierte sich heraus, zusammenhängende, ästhetisch zum Schriftbild passende Buchstaben zu konstruieren. Ihnen sollte die Aussprache fast schon anzusehen sein, also kognitiv wirken. Zu große Ähnlichkeiten mit vorhandenen Zeichen sind zu umgehen. Der der Internationalen Sprache eigene Gedanke der lautgemäßen Schreibweise wird so eher unterstützt. 

VORGABEN 
Aus ästhetischen Gründen waren mir zusammenfassend folgende Bedingungen wichtig:
- zusammenhängende Buchstaben ohne "Anhängsel"
- nicht mehr als 3 horizontale Linien
- nicht mehr als 2 vertikale Linien
- ähnliches Aussehen ähnlichklingender Buchstaben
- dabei aber keine Verwechslungsgefahr 
In der Praxis zeigte es sich nach einigen Zeichenversuchen, daß ein Beharren auf angedeutete "Oberzeichen" eine Einschränkung der Darstellung bedeutet. Danach gestaltete ich die Zeichen freier. 
Es ging also um ein Erscheinungsbild, bei dem man nach einiger Zeit nicht mehr auf den Gedanken kommen könnte, diese Zeichen seien völlig geschichtslose Fremdkörper. Der Eindruck soll vermittelt werden, es könnten nur diese Buchstaben dort stehen, so wie ein Zahnarzt einen fehlenden Zahn ersetzen muß, auch wenn er das Original nie sah. Ähnliche Beispiele gibt es in der Architektur. Ein Architekt muß eine Lücke einer Häuserzeile so ergänzen, als sei das Haus schon immer so gewesen. Interessant ist, daß in Dresden viele Bürger nicht auf die Idee kommen, daß der Altmarkt erst nach der Zerstörung in dieser Form gebaut wurde. Na gut, über dieses Beispiel kann man geteilter Meinung sein. 

WOHER KOMMEN DIE FORMEN? 
 
Esperanto- zeichen Aussprache graphisch und sprachlich verwandte Zeichen Gründe für die Gestaltung novsignoj
tsch
(Tschad): Ĉado
C c
T t
integriertes T 
oberer Strich erinnert an Überzeichen
dsch (Dschungel): ĝangalo G g
D d
integriertes D 
ch
(lachen, Koch)
H h oberer Strich erinnert an Überzeichen
weiches sch
(journalist): ĵurnalisto
J j ausgeprägte Querstriche erinnern an Überzeichen
sch
(Schiff): ŝipo
S s dem S nicht zu ähnliches Zeichen
z.B.au
(Australien) Aŭstralio
U u Nähe zu vorhergehenden Vokal durch oberen verbindenden Strich 
 c
z (Zigarre): cigaro, princo
 s
ß (Kuß): kiso
 v
w (warm): varma
 z
s (Rose): rozo Betont wird immer die vorletzte Silbe. 

ERSTE ERFAHRUNGEN 
Interessant ist, daß Testpersonen die Buchstaben mit kyrillischen oder sogar arabischen verglichen. Zur gesprochenen Sprache Esperanto fallen Außenstehenden Vergleiche zu z.B. spanisch, polnisch oder russisch oder vieles mehr ein. Sowohl Esperanto als auch die von mir vorgeschlagenen Zeichen lassen sich nicht von einer Vorgabe vereinnahmen. Eigentlich orientiert sich der Vorschlag an den Gegebenheiten, insbesondere der lateinischen Schrift, wobei die Zahl möglicher Formen nun mal nicht unbegrenzt ist. 

ZUSAMMENFASSUNG 
Die von mir vorgeschlagenen Zeichen sollen also nicht als künstliches, menschenfremdes Gebilde angesehen werden, so wie es sich ja auch nicht mit der Internationalen Sprache verhält. Eher sehe ich den Vorschlag als Evolution an. 
Da ja unterschiedliche Schriften ausgewählt werden können, gibt es auch keinen Zwang, eine solche Schrift zu verwenden. Jeder kann aber eigene Gedanken einwerfen. Möglicherweise sind noch Änderungen nötig, aber darüber läßt sich reden.
Vielleicht könnten sich mal Computer-/ Typografiefachleute dazu äußern? Wäre eine Test-Schriftart im Unicode-Modus nicht umsetzbar? Wird sie gewollt, kann sie dann allgemein "freiwillig" im Einsatz geprüft und auch verändert werden. Oder ist der Gedanke gar nicht so neu? 
 
 

Hier noch einmal das traditionelle Esperanto-Alphabet: 

Aa Bb Cc Ĉĉ Dd Ee Ff Gg Ĝĝ
Hh Ĥĥ Ii Jj Ĵĵ Kk Ll Mm Nn Oo
Pp Rr Ss Ŝŝ Tt Uu Ŭŭ Vv Zz

Der Vorschlag war bei ĜANGALO.COM und weiteren Seiten veröffentlicht. Ein interessanter Beitrag dazu erschien von Gonçalo Neves bei PERISKOPE. ESPERANTOLAND.DE war Forum.
Esperanta alfabeto - Vikipedio bietet den Zugang.

DIE PRÄSENTATION - LA PREZENTADO  (FLASH 6)